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Begriffsklärungen

Dieser Abschnitt soll dazu dienen, Begriffe des Handlungskonzepts zu erläutern, besonders die Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit. Diese Definitionen werden im Handlungskonzept und in der Arbeit des Runden Tischs verwendet.

 

  • "Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.“ (International Holocaust Rememberance Association, 2016)
  • "Antiziganismus ist ein historisch hergestellter stabiler Komplex eines gesellschaftlich etablierten Rassismus gegenüber sozialen Gruppen, die mit dem Stigma ‚Zigeuner’ oder anderen verwandten Bezeichnungen identifiziert werden. Er umfasst 1. eine homogenisierende und essentialisierende Wahrnehmung und Darstellung dieser Gruppen; 2. die Zuschreibung spezifischer Eigenschaften an diese; 3. vor diesem Hintergrund entstehende diskriminierende soziale Strukturen und gewalttätige Praxen, die herabsetzend und ausschließend wirken und strukturelle Ungleichheit reproduzieren.” (Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, 2017)
  • "Rassismus ist eine Ideologie, die Menschen aufgrund ihres Äußeren, ihres Namens, ihrer (vermeintlichen) Kultur, Herkunft oder Religion abwertet. In Deutschland betrifft das nicht-weiße Menschen – jene, die als nicht-deutsch, also vermeintlich nicht wirklich zugehörig angesehen werden. [...] Mit dieser Ideologie werden ungleichwertige soziale und ökonomische Lebensverhältnisse, Ausschlüsse von Menschen oder sogar Gewalt gerechtfertigt. Rassismus ist dabei kein „einfaches“ Mobbing, denn Rassismus beruht auf einem realen Machtunterschied in unserer Gesellschaft. Voraussetzung dafür ist, dass Menschen nach äußerlichen oder (vermeintlichen) kulturellen Merkmalen in „Wir“ und „Andere“ eingeteilt werden. Die „Anderen“ werden dabei als weniger wert oder weniger gut als das „Wir“ eingestuft." (Amadeu Antonio Stiftung)
  • "Queerfeindlichkeit [...] fußt in der Ablehnung von Abweichungen von heterosexuellen Normen und Geschlechterverhältnissen. "Gruppenbezogene Abwertungen" wie diese nehmen innerhalb extremistischer Gruppierungen eine zentrale Rolle ein. Die Einteilung in "wir" versus "ihr", "richtig" versus "falsch" sowie die daraus resultierende Abwertung der entsprechend als "anders" definierten Gruppe sind hierbei identitätsstiftende und gruppenbildende Elemente. Sie bilden gleichzeitig die Struktur eines eigenen, vermeintlich überlegenen Weltbilds mit klaren Feindbildern, dessen Durchsetzung – im Falle gewaltbereiter Radikalisierung – auch Gewalt rechtfertigen kann." (Bundeszentrale für politische Bildung, 2021)